Die SPD-Bundestagskandidatin des WK 59 und Kreistagsabgeordnete Simona Koß bemängelt das vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz beauftragte Gutachten zur Evaluierung des Landesforstbetriebes (LFB). Sie sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf bei dem Gutachten. Sie fordert keine Auflösung von Hoheitsoberförstereien. Wenn man den Wald ökologisch umbauen möchte, brauchen wir keine Auflösung der Förstereien und keine Einsparung von Försterstellen.
Das Land Brandenburg gehört zu den Wald- und Seenreichsten Bundesländern und ist daher für Millionen von Touristen aus Nah und Fern ein echter Erholungsmagnet.
Die fast 1.100.000 Hektar Waldfläche, die über 35% der Fläche des Landes Brandenburg ausmachen, muss, um diese vor verschiedenen Umweltbelastungen zu schützen, intensiv gepflegt und gehegt werden. Die Landesregierung Brandenburg verfolgt daher für die Wälder besondere klimapolitische Ziele. Ebenso sollen durch den Ausbau der Waldpädagogik mehr Menschen über den komplexen Lebensraum Wald lernen, um diesen zu verstehen.
Das Land beabsichtigt in den nächsten Jahren weitere Waldflächen für die wirtschaftliche Holznutzung stillzulegen, dies gilt es abzulehnen. Gerade unsere Wälder spüren die deutlichen Auswirkungen des Klimawandels, wie z.B. lange Trockenperioden, wie sie in 2019 und 2020 aufgetreten sind, darum müssen sie ökologisch bewirtschaftet werden. Die Waldbestände leiden erheblich unter dieser langanhaltenden Trockenheit. Die Folgen sind viele und starke Waldbrände. Daher sollen mehr Mischwälder entstehen, die anfälligen Kiefernmonokulturen sollen weiter reduziert werden.
Wenn wir wirklich den notwendigen Waldumbau ernsthaft vorantreiben wollen, muss eine ökologische Nutzung der Wälder weiter voran getrieben werden, damit der ökologisch wertvolle Rohstoff Holz angeboten werden kann. Dafür braucht es mehr Förster! Ohne diese würde der Landesforstbetrieb weniger Erträge generieren. Wir müssen uns jetzt entscheiden, wollen wir mehr Klimaschutz für die Wälder oder eine Vernachlässigung unserer Wälder..
Um den LFB zu evaluieren (untersuchen), hat das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz im Sommer 2020 ein Gutachten beauftragt. In dem Gutachten wird ausdrücklich auf den weiteren Umbau unseres Waldes zum Klimawald hingewiesen. Erstaunlicherweise kommt aber das Gutachten zum Schluss, die Anzahl der Hoheitswaldoberförstereien deutlich zu reduzieren. Diese Mitarbeiter müssen jedoch die Beratung und Betreuung der privaten Waldbesitzer intensivieren, um dort den Waldumbau voran zu treiben. Es wird jedoch vorgeschlagen, riesige Einheiten von Hoheitsoberförstereien zu errichten, in denen eine Betreuung unmöglich ist.
Die hier in Rede stehenden Hoheitsoberförstereien betreiben nicht nur die Beratung von privaten Waldbesitzern, sondern sind zugleich Ordnungsbehörde für Genehmigungen und für die Sicherung der Interessen des Waldes als Träger öffentlicher Belange zuständig. Der Waldschutz und die Waldbrandüberwachung im Gesamtwald gehören ebenso zu ihren Tätigkeiten wie die waldbezogene Bildungs- und Erziehungsarbeit, die Waldpädagogik.
Mit der Zusammenlegung von Revieren sollen dann weit über 30 Förster/innenstellen sowie über 150 Waldarbeiterstellen wegfallen.
Einen ökologischen Waldumbau mit weniger Personal zu organisieren ist für niemanden nachvollziehbar!
Die SPD-Bundestagskandidatin Simona Koß sieht bei dem Gutachten erheblichen Nachbearbeitungsbedarf und fordert dazu: „Wenn wir unseren Brandenburger Wald wirklich auf den Klimawandel vorbereiten und für den für wichtigen Tourismus attraktiver gestalten wollen, dann brauchen wir mehr Förster und kleinere Reviere, keine riesigen Gebiete, die sie nicht mehr betreut werden können. Denn die Förster sind die Fachleute, die den von der Politik gewünschten Waldumbau organisieren sollen. Eine Vergrößerung der Reviere ist zur Erreichung der notwendigen Klimaziele eindeutig kontraproduktiv.“
Prötzel, den 02.02.2021
Simona Koß, Bundestagskandidatin für den Wahlkreis 59 Barnim II und MOL